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Bayerns Fahrradklima: Heiter bis wolkig.

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Bayerns Fahrradklima: Heiter bis wolkig.

Beim 5. ADFC-Fahrradklimatest beurteilten 8700 Radlerinnen und Radler aus Bayern ihre Kommunen in Sachen Fahrradfreundlichkeit. Städte wie Herzogenaurach, Erlangen und München liegen in der Bewertung ganz vorne. Sie alle sind Mitglieder der Arbeitsgemeinschaft Fahrradfreundliche Kommunen (AGFK) in Bayern. Doch das Entwicklungspotential in der Radverkehrsförderung ist bei den bayerischen Kommunen noch nicht ausgeschöpft.

Im Oktober und November 2012 befragte der Allgemeine Deutsche Fahrrad-Club (ADFC) im Fahrradklima-Test bundesweit rund 80.000 Fahrradfahrer zur Fahrradfreundlichkeit deutscher Kommunen. Die Umfrage wurde zuletzt 2005 durchgeführt. Im bundesweiten Vergleich sticht auf bayerischer Seite insbesondere Erlangen als Erstplatzierter in der Kategorie 100.000 bis 200.000 Einwohner hervor und kann damit den Titel aus dem Jahr 2005 verteidigen. Darüber freut sich AGFK Vorsitzende Marlene Wüstner, die als Umweltreferentin gleichzeitig für den Radverkehr in Erlangen verantwortlich ist, besonders. Auch die Beteiligung der Erlanger an der Umfrage war mit 0,7 % der Bevölkerung vergleichsweise hoch.

Herzogenaurach punktete in der Kategorie der Städte bis 100.000 Einwohner mit einem ersten Platz in der bayerischen Bewertung. Regensburg konnte sich im Vergleich zu 2005 stark verbessern. Fürth und Memmingen schnitten ebenfalls gut ab. Die Landeshauptstadt München, die mit der Radlhauptstadt-Kampagne seit vier Jahren den Radverkehr massiv fördert, konnte sich sowohl im deutschlandweiten Vergleich mit Platz 11 als auch im bayerischen Vergleich mit Platz 1 unter den Großstädten behaupten. In einigen bayerischen Städten hat sich für die Radfahrerinnen und Radfahrer also vieles zum Positiven verändert. Aspekte, die in bayerischen Städten besonders gut bewertet wurden, betreffen das Fahrrad- und Verkehrsklima, die Infrastruktur des Radwegenetzes, die Wegweisung und den Spaß am Fahrradfahren. Aufholbedarf gibt es in Bayern besonders bei der Radverkehrsführung an Baustellen und bei den Ampelschaltungen für Radfahrer.

Auf dem Weg zur Fahrradkommune oder zum Fahrradlandkreis unterstützt seit letztem Jahr die Arbeitsgemeinschaft fahrradfreundliche Kommunen in Bayern e.V. Der Zusammenschluss von bisher 38 bayerischen Kommunen hat sich die Förderung des Radverkehrs zum Ziel gesetzt und bietet Erfahrungsaustausch, nutzt Synergieeffekte und betreibt gemeinsame Öffentlichkeitsarbeit, Projekte und Aktionen zum Radfahren. Armin Falkenhein, Vorsitzender des ADFC Landesverband Bayern, sieht in der AGFK Bayern eine erfolgsversprechende Lösung bayerische Kommunen langfristig fahrradfreundlicher zu gestalten: „Diese Arbeit von den Kommunen für die Kommunen ist wichtig, sie muss aktiv und finanziell vom Freistaat Bayern über die Anfangsphase hinaus gefördert werden.“

Darüber hinaus bietet das Radverkehrshandbuch Radlland Bayern von der Obersten Baubehörde hervorragende Möglichkeiten für mehr Information und Aufklärung. Das Handbuch wurde jedem Rathaus und Landratsamt zugeschickt, leider aus ADFC-Einschätzung jedoch zu wenig beachtet. Hierzu folgen weitere Informationsveranstaltungen. Gleichzeitig bietet der ADFC für Kommunen verschiedene Angebote, so zum Beispiel am 24. April eine Fachtagung für Radverkehrsplaner in Augsburg an.

Alle Ergebnisse des Fahrradklimatest online unter www.adfc.de/fahrradklima-test/ergebnisse/adfc-fahrradklimatest-2012---die-ergebnisse.

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