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Radfahren bei jungen Menschen immer beliebter

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ADFC: Politik muss jetzt entsprechend handeln

Junge Menschen verzichten immer öfter auf das Auto und nutzen stattdessen Bus, Bahn oder Fahrrad. Das ist das Ergebnis einer aktuellen Studie des Instituts für Mobilitätsforschung (ifmo). Für den Allgemeinen Deutschen Fahrrad-Club (ADFC) sind diese Ergebnisse wenig überraschend. „Vor allem in den Städten entdecken seit einiger Zeit immer mehr Menschen das Fahrrad als Alltagsverkehrsmittel“, sagt ADFC-Bundesvorsitzender Ulrich Syberg.

Laut ifmo gingen die von jungen Deutschen zwischen 18 und 34 Jahren pro Person und Woche gefahrenen Auto-Kilometer von 1998 auf 2008 um fast 60 Kilometer zurück: Waren es 1998 noch 279 Kilometer, waren es zehn Jahre später nur noch 220 Kilometer. Ende der 1990er-Jahre legten die jungen Erwachsenen 58 Prozent der Fahrten mit dem Pkw zurück. 2008 waren es 50 Prozent. Stattdessen nutzen viele von ihnen häufiger das Fahrrad: Im Jahr 2000 waren es nur sechs Prozent, heute sind es neun Prozent.

Insgesamt hat das Fahrrad bei allen Bevölkerungsgruppen am Gesamtverkehr einen Anteil von zehn Prozent. Syberg: „Zehn Prozent können aber nur der Anfang für eine nachhaltige Mobilität sein. 25 Prozent Radverkehrsanteil sind in Deutschland mindestens möglich.“ Das funktioniere aber nur, wenn die Bundesregierung den Trend zum Fahrrad konsequent fördere, so Syberg. Dafür brauche es vor allem politischen Willen.

 Schon in der ADFC-Studie „Fahrrad-Monitor 2011“ gaben 32 Prozent der Befragten an, das Fahrrad zukünftig häufiger als Verkehrsmittel nutzen zu wollen. Vor allem Personen zwischen 20 und 39 Jahre (37 Prozent) sowie 40 Prozent der Bewohner von Großstädten mit mehr als 500.000 Einwohnern gaben an, in Zukunft verstärkt Fahrrad fahren zu wollen. Ulrich Syberg sagt: „In der Großstadt ist das Fahrrad das attraktivste Verkehrsmittel, denn bei Entfernungen von bis zu fünf Kilometern kommt man am schnellsten ans Ziel.“

Um Autofahrer aber wirklich langfristig zum Umstieg zu bewegen, braucht es Angebote: Mehr Fahrradstellplätze an Bahnhöfen, bessere Wege zum Radfahren, fahrradfreundliche Ampelschaltungen oder ausreichende Fahrradmitnahmemöglichkeiten im Nahverkehr. Immerhin: Vor kurzem legte das Bundesverkehrsministerium mit dem Entwurf zum Nationalen Radverkehrsplan 2020 eine gute Bestandsaufnahme zum Radverkehr in Deutschland vor. Syberg:„Das ist ein erster Schritt in die richtige Richtung. Es mangelt dem Plan aber an konkreten Maßnahmen und Zielen.“

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