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Abgeordnete des Bayerischen Landtags in den Niederlanden

Ein wichtiger Job des ADFC ist es, Politiker für die Radverkehrsförderung zu gewinnen. Dafür organisiert der ADFC Bayern auch eine Inforeise mit einer Abgeordnetendelegation in die Niederlande.

Mit Parlamentarischen Radtouren hat der ADFC Bayern den Blick der Politiker des Landtags für die Situation der Radfahrer in München geschärft. Nach einer unfangreichen Anhörung im Landtag wurden zahlreiche Anträgen von allen Fraktionen zur Förderung des Fahrrads gestellt und beschlossen. 

Der Wunsch: Radland Nr. 1 werden
Bayerns Innen- und Verkehrsminister Joachim Herrmann und der Landtagsabgeordnete Erwin Huber, Vorsitzender des zuständigen Ausschusses, möchten den Freistaat zum Radland Nr. 1 machen. Daher schlug der ADFC-Landesvorsitzende Armin Falkenhein eine Informationsreise in die Niederlande vor. Das Generalkonsulat der Niederlande in München unterstützte den Plan.

Sechs Abgeordnete und eine Mitarbeiterin des Landtagsamts wurde ein zweitägiges Programm mit Exkursionen nach Amsterdam, Utrecht und Houten sowie ergänzende Vorträge ausgearbeitet. Der ADFC-Landesvorsitzende Armin Falkenhein und Vertreter der Deutschen Botschaft begleitete die Gruppe Anfang September in den Niederlanden.

Fazit der Exkusion
Während der Exkursion wurde immer wieder betont: Die Bürger haben erkannt, dass weniger Autoverkehr mehr Aufenthaltsqualität in ihrer Stadt bedeutet, dass der Radverkehr vor allem als praktisch und preiswert empfunden wird, und dass Aspekte wie Gesundheit und Umwelt nicht im Vordergrund stehen.

Die Exkursion war aus Sicht des ADFC ein voller Erfolg und unterstreicht die in Bayern gefassten Beschlüsse zur Radverkehrsförderung. Armin Falkenhein betont, dass es nun gilt, die Beschlüsse auch umzusetzen und dafür ausreichend Gelder im Doppelhaushalt 2017/18 zur Verfügung zu stellen.

Finanzmittel müssen bereitgestellt werden
„Es ist absehbar, dass zusätzliche finanzielle Mittel für den Radverkehr erforderlich sind, beispielsweise für den Ausbau von Radstationen, Abstellanlagen an Bahnhöfen, den Radverkehrsplan Bayern und Pilotprojekte wie gemeindeübergreifende Radschnellwege“, so Falkenhein.

Der ADFC setzt sich dafür ein, dass im Nachtragshaushalt zusätzliche Gelder für nicht-investive Maßnahmen der Radverkehrsförderung bereitgestellt werden. Ein erster Teilerfolg konnte bereits erzielt werden: Für 2016 werden einige 100.000 Euro dem neu gegründeten Sachgebiet Radverkehr und Nahmobilität im Innenministerium zur Verfügung gestellt.

Die Anträge sind nachzulesen unter www.adfc-bayern.de/verkehr-und-politik/landtag/.

Das war auf der Exkursion zu sehen

In Amsterdam
60 % Radverkehr am Gesamtverkehr
breite Fahrradwege auf 500 km
eigene Fahrradampeln
90 % der Straßen sind Tempo 30-Zonen
umfangreichen Fahrradabstellmöglichkeiten
bewachte Fahrradstationen am Hauptbahnhof

In Utrecht
innerstädtisches Parkleitsystem für Fahrräder
längste Fahrradstraße Hollands mit 6 km Länge
größte Fahrradstation der Welt mit 12.500 Stellplätzen in Planung
50 % der Bahnkunden kommen mit dem Fahrrad
weitere 220 Projekte zur Förderung des Fahrrads in Planung wie eine Fahrradbrücke über den Rheinkanal (Kosten ca. 25 Mio. €)

In Houten
Stadt ist auf Radfahrer und Fußgänger ausgerichtet
Autoverkehr ist untergeordnet

   

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